Forschungswohnungen am PLRI
Die Wohnung als dritter Gesundheitsstandort



Forschungsziel
Ziel des Forschungsbereiches ist die Untersuchung der Wohnung, in ihrer Rolle als dritter Gesundheitsstandort. Eingefasst von der demografischen Entwicklung ergeben sich Handlungsfelder von der altersunabhängigen Etablierung der Wohnung als diagnostischer und therapeutischer Raum, hin zur Sicherung von langem, selbstbestimmten Wohnen im Alter. Die Forschung umfasst dabei mehrere Teilbereiche mit ihren spezifischen Fragestellungen.
Ausgehend von der Wohnung selbst, ist die Gestaltung eines sicheren, komfortablen Wohnumfeldes einer der zentralen Teilbereiche mit den folgenden Teilzielen:
- Entwicklung wohnungszentrierter Assistierender Gesundheitstechnologien.
- Einsatz und Evaluation technischer Assistenzsysteme zur Unterstützung des komfortablen und sicheren Wohnalltages.
- Erarbeitung und Erprobung von Methoden zur Datenerhebung- und Analyse in Ambient Assisted Living Umgebungen.
Im Hinblick auf die Etablierung als Gesundheitsstandort bildet sich ein weiterer Teilbereich, dessen Teilziele sich primär an der medizinischen Domäne orientieren. Sie umfassen die Entwicklung und Evaluation von Methoden zur Durchführung oder Unterstützung von ...
- ... medizinischer, psychologischer oder physiotherapeutischer Diagnostik,
- ... therapeutischen Prozeduren,
- ... Maßnahmen zur Prävention.
Ein letzter Teilbereich behandelt die Integration des etablierten Gesundheitsstandortes Wohnung in die bestehende Gesundheitsversorgung und seine Berührungspunkte mit anderen Domänen, wie der Stadtentwicklung. Relevante Teilziele sind:
- Integration der Wohnung als Gesundheitsstandort in Versorgungsprozesse des Gesundheitswesens.
- Identifikation und Untersuchung von Auswirkungen der Wohnung als Gesundheitsstandort auf andere Domänen.
- Bildung von und Mitarbeit in Netzwerken zur Weiterentwicklung des Forschungsbereiches.
Forschungsgegenstand
Primärer Gegenstand der Forschung ist die Wohnung in ihrer ausgestalteten Form als Gesundheitsstandort, sowie die hieraus entstehenden Beziehungen zur anderen Akteuren und Forschungsbereichen. Die Forschung wird realisiert durch eine Laborwohnung, Demonstratoren und Forschungsgebäude sowie durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien, Arbeitsgruppen und Netzwerken.
Das Forschungssystem AGT-Labor besteht aus einem komplett eingerichteten Schlafzimmer, einem Bad und einem Koch-, Ess- und Wohnbereich. Das Labor ist Raum-im-Raum Konzept realisiert und dient der effektiven Erprobung verschiedener Assistierender Gesundheitstechnologien, Hausbussysteme und Szenarien.
Die Forschungswohnung Halberstadtstraße ist der Versuch, einen umfassend ausgestatteten Demonstrator für assistierende Gesundheitstechnologien zu realisieren. Dieser Demonstrator wird als Forschungswerkzeug eine effiziente Umsetzung neuer AGT ermöglichen und dabei behilflich sein, diese unter kontrollierten Realbedingungen zu evaluieren. Das neue Forschungswerkzeug wird somit das fehlende Bindeglied zwischen der künstlichen Laborbedingung und einer vollständig realen Lebensbedingung. In der Forschungswohnung Halberstadtstraße können ausgewählte Probanden für einen bestimmten Zeitraum wohnen und den Mehrwert eines solchen „Smart Homes“ erleben.
Die Demonstratoren des BASIS-Projektes sind sechs Forschungswohnungen in der Bochumer Straße. Zentrale Zielstellung des Projektes BASIS ist die Schaffung einer flexiblen und gleichsam sparsamen Infrastruktur zur Hausautomatisierung. Durch die Integration aller Gewerke in ein Gesamtsystem kann der Aufwand für die Infrastruktur durch gemeinsame Nutzung drastisch reduziert werden und symbiotische Effekte können bereits auf unterer Ebene genutzt werden.
Forschungsregister dienen der Erhebung, Sammlung und Speicherung von gesundheitsbezogenen Daten, die innerhalb der Wohnung durch raumbezogene Sensoren erfassbar sind. Die gesundheitsbezogenen Daten umfassen dabei Alltagsaktivitäten, -abläufe und -gewohnheiten, Bewegungs-, Hygiene-, und Ernährungsverhalten, sowie Raumklima.