mHealth
Forschungsziel
Im Forschungsbereich mHealth setzen wir uns mit verschiedenen Aspekten der Nutzung und Entwicklung mobiler Technologien, insbesondere mobilen medizinischen Applikationen (Apps) für Smartdevices, wie Smartphone, Tablet-PCs, Smartglasses und Smartwatches in der Medizin sowie gesundheitsrelevanten Anwendungsbereichen auseinander.
Unser Ziel ist es, einen Beitrag zum sicheren und nutzbringenden Einsatz mobiler Technologien im medizinischen Kontext zu leisten. Dazu gehört unter anderem, Nutzern, zu denen sowohl medizinisches Fachpersonal als auch Patienten gehören können, neben den Potentialen die entsprechende Technologien haben können auch potentielle Risiken bewusst zu machen.
Unter anderem werden folgende Themenschwerpunkte bearbeitet:
- Ethisch-rechtliche Fragestellungen, Vertrauenswürdigkeit von Apps: Die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von mobilen Apps ist für den Nutzer schwierig. Nutzerbewertungen in den App-Stores sind leicht manipulierbar. Regulierte Apps im Sinne von CE-gekennzeichnete Medizinprodukte sind rar, und nur die wenigsten Apps werden einer seriösen Prüfung oder Zertifizierung unterzogen. In diesem Teilbereich geht es daher neben der Untersuchung ethisch-rechtlicher Aspekte auch um die Schaffung von standardisierten Werkzeugen im Sinne von Checklisten, die Hersteller und Nutzer bei der Bereitstellung bzw. selbstständigen Bewertung von Informationen zu medizinischen Apps unterstützen sollen.
- Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsaspekte, Patiententeilhabe: App-gestützte Unterstützung der Versorgung von Patienten im ambulanten und stationären Bereich, beispielsweise integriert in eine sektorenübergreifende Versorgungskette. Der Patient soll so in den Mittelpunkt der Versorgung rücken.
- Verbesserungsmöglichkeiten durch Nutzung mobiler Apps für Studium und Weiterbildung in der Medizin: Beispielsweise ist es aufgrund ethischer Bedenken oder mangelnder Verfügbarkeit entsprechender Patienten nicht immer möglich, reale Fälle in die Lehre zu integrieren. Die Nutzung von interaktiven und auf Augmented-Reality basierenden Apps kann hier Abhilfe schaffen und dennoch eine realitätsnahe Lehre ermöglichen, bei der die Lernenden aktiv in den Lernprozess einbezogen werden.
- Identifizierung und Differenzierung weiterer Anwendungsfelder von Smartdevices und Apps im medizinischen Kontext
- Identifizierung und Differenzierung möglicher Problemfelder bei der Nutzung von Smartdevices im medizinischen Umfeld, beispielsweise hinsichtlich der Hygiene.
Forschungsgegenstand
Neben der Beschäftigung mit den ethisch-rechtlichen Rahmenbedingungen, der Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit beim Einsatz mobiler Technologien werden auch technische Fragestellungen untersucht. Theoretische Ansätze und aufgestellte Thesen werden in verschiedenen Projekten anhand selbst entwickelter Apps wissenschaftlich evaluiert. Diesem Ansatz folgend entstanden am Standort an der Medizinischen Hochschule Hannover diverse Applikationen, die an der Hochschule selbst sowie überregional und international erfolgreich eingesetzt werden.