
PRETTY
Personalized PREdiction of Transplant ToxicitY through federated learning from data, expert opinions and patient perspectives
Ansprechpartner
Kooperationspartner
- Universitätsklinikum Halle, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV, Hämatologie und Onkologie (UKH)
- Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin II, Abteilung für Hämatologie u. Internistische Onkologie (UKJ)
- Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie (UMG)
- Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie (UKL)
- Technische Universität Braunschweig, PLRI (TU-BS)
- Universität Twente (UoT)
Förderung
Das Projekt PRETTY wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit ca. 1,4 Mio. € Gesamtvolumen gefördert. Davon werden ca. 460.000 € dem PLRI (MHH und TU-BS) zur Verfügung gestellt (Förderkennzeichen: 01KD2416A).
Kurzbeschreibung
Für viele Leukämiepatient:innen stellt eine allogene Stammzelltransplantation bislang die einzige kurative Option dar. Jedoch versterben bis 25% der so transplantierten Patient:innen an transplantationsbedingten Ursachen wie Infektionen, Graft-versus-Host-Disease (GvHD) oder Organversagen, z.B. infolge einer Nephrotoxizität als Nebenwirkung.
Das Projekt PRETTY verfolgt folgende Ziele:
- Erlangen eines verbesserten Verständnisses der Risikofaktoren für Nephrotoxizität bei individuellen Leukämiepatient:innen mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML), Akuter Lymphatischer Leukämie (ALL) oder Myelodysplastischem Syndrom (MDS), die sich einer hämatopoetischer Stammzelltransplantation (allogeneic stem cell transplantation, alloHCT) unterziehen
- Entwicklung eines Prädiktionsmodelles zur Patienten-individuellen Entscheidungsunterstützung bei der Therapieauswahl („nur Chemotherapie“ vs. „alloHCT“)
Aktuelle Herausforderungen werden dargestellt durch 1. das Fehlen eines umfangreichen Datensatzes, welcher ausreichend longitudinale Informationen zu Nephrotoxizität bereitstellt (oft keine Daten für den Zeitpunkt während bzw. nach alloHCT verfügbar) und 2. die Notwendigkeit zur Betrachtung von großen Patientenkohorten, welche in Form von auf verschiedene Zentren verteilte Datensätze vorliegen.
PRETTY wird in den beteiligten klinischen Zentren eine kontinuierliche und prospektive Datenintegration in die lokalen Datenintegrationszentren (DIZ) ermöglichen. Außerdem sollen lokale personalisierte Lernmodelle zur Vorhersage von Nephrotoxizität sowie ein -analoges- föderiertes Modell, bei dem die Patientendaten die lokalen Zentren nicht verlassen, entwickelt und miteinander verglichen werden. Als Neuerung zum „klassischen“ rein datengetriebenen Ansatz sollen zusätzlich auch die lokale Expertise der Behandelnden (Arztperspektive) als auch der Behandelten (Patientenperspektive) in das Modelllernen integriert werden, u.a. durch Techniken zur standortweiten kollaborativen Modellevaluation und durch Integration von Patient Reported Outcome-Daten, welche den subjektiv erlebten Schweregrad der nephrotoxischen Auswirkungen erfassen.
Das übergeordnete langfristige Ziel des Projekts ist es, eine personalisierte Vorhersage der Toxizität von Krebsbehandlungen zu ermöglichen (modellbasierte klinische Entscheidungsunterstützung), welche die Auswahl einer geeigneten Behandlung unterstützt und so das Outcome der Patient:innen verbessert.
Laufzeit
01.11.2024 - 31.10.2026