2015-03-18: Braunschweig<sup>2030</sup> Pressekonferenz

Der Präsident der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth und der Leiter des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik, Prof. Dr. Reinhold Haux, gaben am 16. März 2015 den Startschuss für eine Bürgerbefragung im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojektes „Braunschweig2030“. Mit der Bürgerbefragung möchten die Projektpartner die Braunschweigerinnen und Braunschweiger für das Vorhaben begeistern und in die Vorbereitungen einbinden.
Wie altersgerecht wollen wir im Jahr 2030 in Braunschweig leben und was muss sich dafür in den kommenden fünfzehn Jahren tun? Um diese Frage zu beantworten, haben sich unter der Leitung des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik (PLRI), die Stadt Braunschweig und sechs weitere Institute der TU Braunschweig sowie über 30 regionale Kooperationspartner unter der Überschrift „Braunschweig2030 – Gemeinsam. Leben. Gestalten.“ zusammengefunden. Ziel des Projektkonsortiums ist es, ein Konzept zur Förderung technischer Innovationen zu entwickeln, die generationsübergreifend das alltägliche Leben unterstützen und die zu einer spürbaren Verbesserung für die Menschen in einer Kommune führen sollen. Kann das Projekt mit seinem Konzept überzeugen, besteht die Aussicht auf eine Förderung von fünf Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Umsetzung in Braunschweig.

Mit einer Bürgerbefragung möchten die Projektpartner nun die Braunschweigerinnen und Braunschweiger auf ihr Vorhaben aufmerksam machen und sie in das Konzept einbinden. Die am PLRI entwickelte Umfrage möchte dabei die Bedürfnisse und Wünsche in Hinblick auf „selbstbestimmtes Wohnen“ und „individualisierte Mobilitätsprozesse“ in Erfahrung bringen. Dafür erhalten rund 4.000 Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Tagen postalisch eine Einladung zur Teilnahme. „Es ist uns sehr wichtig, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Braunschweig bereits in der Entwicklungsphase zu beteiligen. Die Ergebnisse aus dieser Befragung fließen dann unmittelbar in das Konzept ein“, erklärt Prof. Reinhold Haux und ergänzt: „Mit unserem Projekt möchten wir erreichen, dass es in Braunschweig selbstverständlich wird, auch mit wachsendem Unterstützungsbedarf in der eigenen Wohnung und der gewohnten Umgebung zu leben und zu altern.“ Daher, so der Leiter des PLRI weiter, werde untersucht, wie zukünftig in einer Stadt neue, innovative Lebensumfelder in hoher Lebensqualität gemeinsam für alle Generationen und für möglichst viele Lebenssituationen geschaffen werden können. Dabei konzentriere man sich auf das Leben „vor und hinter der Haustür“, also auf das Leben in der Wohnung und in der näheren Wohnumgebung. „Wohnen und Mobilität müssen dabei gemeinsam und auch aus neuen Blickrichtungen betrachtet werden“, erklärt Haux. Interessiert sind Projektpartner auch an den Anregungen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger, die keine Einladung zur Bürgerbefragung erhalten. Sie können sich postalisch, per E-Mail und auch über ein eigens eingerichtetes Info-Telefon an das Projektteam wenden und weitere Informationen erhalten.

„Ich freue mich über das Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt ‚Braunschweig2030‘, das nicht zuletzt auch unserem Forschungsschwerpunkt ‚Stadt der Zukunft‘ zugutekommt. Daher wünsche ich dem Projekt alles Gute dabei, Lösungsansätze zu entwickeln, die zu einer höheren Lebensqualität und mehr sozialer Teilhabe für Jung und Alt führen“, erklärt TU-Präsident Prof. Jürgen Hesselbach.

„Die Stadtplanung der Stadt Braunschweig wird derzeit auf eine neue Grundlage gestellt“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Mit einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept beschreiten wir einen ganz neuen Weg, unsere mittel- und langfristigen Ziele zu formulieren und ihre Realisierung zu steuern. Dafür werden wir in diesem Jahr eine große Bürgerbeteiligung organisieren, an deren Ende ein Leitbild stehen soll. Das Forschungsprojekt ‚Braunschweig2030‘ unterstützt uns dabei, denn eine gute Stadtentwicklung ist die Antwort auf die Frage: Was wünschen sich Menschen von ihrer Stadt und wie wollen sie in Zukunft leben? Das Projekt belegt ein weiteres Mal, wie gut und intensiv die Stadtverwaltung, die Universität, Braunschweiger Unternehmen und weitere Einrichtungen in der ‘Forschungsregion Braunschweig’ zusammenarbeiten. Gemeinsam mit Prof. Hesselbach bitte ich daher die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, die in den nächsten Tagen Post erhalten, sich an der Umfrage zu beteiligen, um ein möglichst großes Meinungsspektrum zu erhalten.“

Braunschweig2030 – Gemeinsam. Leben. Gestalten

Unter der Leitung des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik (PLRI) der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bilden die Stadt Braunschweig und sechs weitere Institute der TU Braunschweig sowie über 30 weitere regionale Kooperationspartner aus mittelständischen Unternehmen, Vereinen und Verbänden sowie der Wohnungs- und Sozialwirtschaft ein Projektkonsortium. Gemeinsam untersuchen sie, wie zukünftig in einer Stadt, unter Berücksichtigung der Chancen des demografischen Wandels und der Perspektive einer deutlich höheren Lebenserwartung, neue, innovative Lebensumfelder in hoher Lebensqualität für alle Generationen und für möglichst viele Lebenssituationen geschaffen werden können. Auf Basis zahlreicher vor Ort durchgeführter Projekte zur Mensch-Technik-Interaktion soll ein ganzheitliches Portfolio entstehen, das technikunterstützte Lösungen beinhaltet, den Bürgerdialog und die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger anspricht und für ein generationenübergreifendes Miteinander sensibilisiert. In Hinblick auf die Themen „selbstbestimmtes Wohnen“ und „individualisierte Mobilitätsprozesse“ soll dazu das Konzept evaluiert, technische Lösungen etabliert und damit die Stadt Braunschweig zu einem „LivingLab“ entwickelt werden.

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